IGEL fährt Stacheln aus - gegen das Leistungsschutzrecht

Online seit Mon 13 December 2010 in Politik und Gesellschaft

image0IGEL - Initiative Gegen Ein Leistungsschutzrecht ist heute gestartet und ging ans Netz. Man kann sich jetzt darüber streiten, ob solche Buchstabenspiele Sinn machen, aber das Anliegen ist zu ernst. Verleger fordern zum Urheberrecht des Erzeugers auch auch ein Leistungsschutzrecht des Verlegers. Kommt das Leistungsschutzrecht so wie von Großverlagen gefordert sind die Einschränkungen durch den JMSTV nur Pillepalle gegen die Geißelungen durch den Leistungsschutz.

Um wirklich jedes Fitzelchen Text zu vergolden, sollen auch kleinste Satzteile extra geschützt werden. Dieser Schuss geht hauptsächlich in Richtung Suchmaschinen, denn diese nutzen Snippets, um die Suchergebnisse darzustellen. Dem Urheberrecht nach gelten solche Minimalfragmente des Zieltextes als gemeinfrei, da sie die Hürde der Schöpfungshöhe nicht überschreiten.  Ohne diese Snippets sind Suchmaschinen, wenn sie nicht zahlen wollen reine Linklisten und auch kommentierte Links in Blogs sind nicht mehr möglich.

Ein Beispiel:

Möchte ich auf eine andere Seite verweisen tue ich das unter Umständen so:

Interessanter Artikel auf Zeit: Was Engel sind - Kein Aberglaube sondern ernster Kinderglaube.

Mit aktivem Leistungsschutzrecht geht das nicht mehr - denn der Teaser und sogar der Titel sind ja geschützt.

Interessanter Artikel auf Zeit: Über Engelglaube

Geht noch, man bekommt ja ungefähr mit, um was es geht. Habe ich aber mehr als nur einen Artikel oder möchte eine Presseschau veröffentlichen findet sich niemand mehr zurecht. Such ich bei Google nach “engel aberglaube kinderglaube” und Entferne alles was zu sehr Titel und Snippet ist habe ich folgendes Bild (zum Vergrößern klicken):image1

Die Suche ist schlicht unbrauchbar - Google müsste also zahlen oder alle Pressehäuser aus dem Index entfernen (Was mit Sicherheit durch Kartellklagen juristisch beschossen würde). Ob Google nun zahlen will/kann oder nicht. am Ende trifft es immer den Kunden, also der der auf der anderen Seite des Bildschirms sitzt. Kleinere spezialisierte Suchmaschinen hätten zum Beispiel keine Chance  und können gar nicht erst in Konkurrenz mit Google&Co treten. Ich habe also weniger Möglichkeiten in den weiten des Netzes die richtigen Inhalte zu finden.

Es gibt noch viele Argumente gegen diesen unsinnigen Plan. Vielleicht werde ich hier noch ein paar vorbringen, doch vieles ist ausgiebig auf der Seite von IGEL unter Argumente aufgeführt.

Das LSR gilt es auf jeden Fall zu verhindern, denn verdienen tun nur die großen Verlage.